Das Betrugs-Dreieck

Der amerikanische Kriminologe Dr. Donald R. Cressey entwickelte in den 1950er Jahren das sogenannte Betrugs-Dreieck. Anhand dieses Modells konnte er zeigen, dass bei der Entstehung von Wirtschaftsdelikten üblicherweise drei Faktoren zusammentreffen:

Motivation

Am Anfang eines Wirtschaftsdelikts steht in der Regel ein finanzieller Bedarf des Täters. Dieser Bedarf kann sowohl objektiv begründet (z.B. Notlage) als auch subjektiv empfunden (z.B. Prestige) sein.  

Rechtfertigung

Die meisten Wirtschaftsdelinquenten sehen sich nicht als Kriminelle, sondern als Menschen, die unverschuldet in eine unglückliche Situation geraten sind. Um sich vor dem schlechten Gewissen zu schützen, konstruieren sie Rechtfertigungen für ihre Taten, die z.B. lauten können: "Ich habe mir diese Gelder nur ausgeliehen; später werde ich sie zurückzahlen. Ich bin derjenige mit dem höchsten Deckungsbeitrag und habe demzufolge Anrecht auf diese Gelder."

Gelegenheit

Der Täter muss eine Gelegenheit haben, auf Vermögenswerte des Unternehmens zuzugreifen. Oft missbraucht er dabei das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Gelegenheiten können zum Beispiel durch ein wirksames Internes Kontrollsystem (IKS) eingeschränkt werden.